Teil 2 – Vor- und Nachteile der Blockchain in der Datenspeicherung
Aus den im ersten Beitrag angeführten Fakten ergeben sich folgende Konsequenzen:
- Keine zentrale Instanz zur Kontrolle und Kontrollmöglichkeit
Da es nicht eine einzige Datei (Blockchain!), sondern beliebig viele synchrone Kopien gibt, kann es keine zentrale Stelle geben, die Daten kontrollieren oder manipulieren kann. Dies bring Vor– jedoch auch Nachteile. Da das System es ermöglicht, außerhalb des Zugriffs von Zentralbehörden zu existieren, bedeutet der Besitz der Daten, dass der Betreiber als auch der Besitzer die volle Verantwortung für die sichere Aufbewahrung Ihrer Daten tragen. - Die Inhalte sind nachträglich nicht mehr veränderbar
Die Blockchain ist ein unendliches, unveränderliches Logbuch, das in der Lage ist, jede jemals in einem Netzwerk durchgeführte Transaktion aufzuzeichnen. Was sich als großer Vorteil anhört, hat auch negative Auswirkungen: Wie erst bekannt wurde, gelang es, in die Bitcoin-Blockchain fragwürdiges Material einzuschleusen. Dieses lässt sich nicht mehr entfernen. - Beliebige Inhalte
Es gibt keine Restriktionen, welche Inhalte die Blockchain speichert. Zu den Beispielen zählen Listen von finanziellen Transaktionen, aber ebenso Applikationen, Patientendaten, Dauermedikationen, klinische Studiendaten oder Verträge, die bei Vorliegen aller notwendigen Parameter automatisch ausgeführt werden (smart contracts). - Ausfallsicherheit
Der Ausfall eines Knotens beeinträchtigt nicht die Sicherheit und Verfügbarkeit der Daten, da sich Kopien auf beliebig vielen Rechnern befinden. Vielmehr gibt es keine zentrale Instanz, die ein Hacker kapern oder eine staatliche Stelle kontrollieren könnte. - Sichtbarkeit
Das Prinzip der Blockchain beruht darauf, dass alle Datenblöcke für alle sichtbar sind. Zwar lassen sich die Inhalte verschlüsseln, aber bereits die Metadaten wie der Zeitpunkt erlauben ggf. unerwünschte Rückschlüsse. - Jeder hat alle Daten
In der Regel hat jeder Beteiligte und Berechtigte eine Kopie aller Daten. Das kann zu immensen Anforderungen an den Speicherplatz führen. Gleichzeitig bildet die Blockchain das Fundament, um Daten zu verteilen und das Vorhandensein von doppelten Datensätzen (one set of data!) zu vermeiden.
Anwendungen, die auf Transaktionen zwischen Partnern basieren wie Bitcoin, bedürfen keiner Identifikation der Partner. Der öffentliche Schlüssel und der signierte Datensatz genügen. Dies ist der Grundgedanke und bietet die Möglichkeit, sensible Daten einheitlich, sicher, leicht verfügbar und dennoch optimal geschützt aufzubewahren.
Die Einsatzgebiete im Gesundheitswesen sind mannigfaltig und eröffnen neue Möglichkeiten für alle involvierten Bereiche- von der Therapie über die Pflege bis zum Patienten, von der Forschung über die Entwicklung bis zur Produktion, vom pharmazeutischen Unternehmen über die Sozialversicherungen bis zum Hauptverband.
Darauf soll in Teil 3 eingegangen werden.
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